
AG Mechanobiologie und Geschlechtsunterschiede des Herzens
Leitung: Claudia Crocini
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Forschungsschwerpunkte und Projektziele
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache bei Männern und Frauen, doch das weibliche Herz wurde in der kardialen Forschung auf allen Ebenen traditionell vernachlässigt. Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Herzen sind selbst bei gesunden Menschen vorhanden und beinhalten Unterschiede bei Herzfrequenzen, mechanischen Signalen, Stoffwechsel, Genexpression und Epigenetik. Männer und Frauen weisen auch unterschiedliche Krankheitsrisiken und Symptome auf, die nicht ausschließlich auf hormonelle Unterschiede zurückzuführen sind. Trotz einer überwältigenden Menge an Beweisen, die zelluläre und subzelluläre geschlechtsabhängige Unterschiede im menschlichen Herzen aufzeigen, wird das biologische Geschlecht der in Laborstudien verwendeten Zellen selten berücksichtigt oder sogar angegeben. Es besteht offensichtlich ein Bedarf, die zellbasierte Forschung zur Berücksichtigung des biologischen Geschlechts zu reformieren, um die Genauigkeit von Vorhersagemodellen, Tierversuchen und klinischen Studien zu verbessern und somit alle Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen effektiv behandeln zu können.
Der Fokus der AG Crocini liegt darauf, geschlechtsabhängige Unterschiede in menschlichen Herzzellen mittels Stammzelltechnologien, Gewebeengineering und computerbasierter Modellierung zu untersuchen. Die Gruppe wird eine Vielzahl von experimentellen Assays kombinieren, wie z.B. Spannungs- und Calcium-Imaging, Kontraktilitätsmessungen und Next-Generation-Sequencing, um geschlechtsspezifische Signaturen zu identifizieren, die der kardialen Zellfunktion zugrunde liegen. Das übergreifende Ziel der AG Crocini ist die Entdeckung neuartiger Regulationsmechanismen der kardialen Funktion zur Verbesserung der Entwicklung geschlechtsspezifischer Behandlungen für kardiovaskuläre Erkrankungen beim Menschen.